Eine Liebesgeschichte in Kreuzberg Teil 13

Hermann räumt seinen Spint aus, packt seine restlichen Sachen zusammen und geht hinaus. Draußen auf dem Parkplatz sieht er, wie der Junior-Chef gerade in sein Auto, einen dunkelblauen Sportwagen, steigt und davon fährt. Hermann schaut ihm hinterher.

Er läuft zu seinem eigenen Wagen, will die Tür an der Fahrerseite aufschließen. Doch als er in der Jackentasche nach dem Autoschlüssel sucht, bemerkt er, dass er immer noch den Schlüsselbund mit dem Schlüssel von seinem Tankwagen bei sich hat . . .

Es ist spät, bereits tief in der Nacht als Hermann seine Wohnung verlässt und auf die Straße hinaus tritt. Er steigt in seinen Wagen, lässt den Motor an und fährt los.

Hermann fährt durch die Dunkelheit, durch das nächtliche Berlin. In seiner Miene spiegelt sich eine düsterere Entschlossenheit wider. Er gelangt in ein Gewerbegebiet mit Lagerhallen und Fabriken, parkt sein Auto, dort am Ziel angelangt am Straßenrand, läuft von dort aus die restlichen Meter zu Fuß weiter. Gleich darauf steht er vor der Einfahrt des Firmengeländes.

Hermann schaut sich noch einmal vorsichtig nach allen Seiten hin um. Doch es ist niemand sonst auf der Straße zu sehen.

Unbemerkt schiebt er das Tor zur Einfahrt auf, schleicht er sich auf den Platz. Hermann öffnet die Tür seines ehemaligen Tankwagens und setzt sich ans Steuer.

Im Fahren schaltet Hermann das Autoradio an. Über größere und dichter befahrene Straßen gelangt er schließlich in eine ruhige Villengegend mit Einfamilienhäusern und Gärten am Stadtrand von Berlin.

Hermann biegt in eine der kleinen Seitenstraßen ein, die um diese Zeit nahezu ausgestorben und menschenleer sind. Durch das Seitenfenster streift er mit seinem Blick an den Häusern entlang, so als suche er nach einer ganz bestimmten Hausnummer und Adresse. Er hält an.

Irgendwo in der Ferne hört man das Geräusch einer Polizeisirene. Hermann hält einen Augenblick über inne. Er lauscht, wartet ab bis die Polizeisirene sich wieder entfernt hat, und steigt aus.

Vor ihm auf der Straße parkt ein dunkelblauer Sportwagen. Es ist das gleiche Modell, das auch der Junior-Chef fährt.

Hermann geht darauf zu. Lautlos öffnet er mit einem Schraubenzieher das Seitenfenster des Wagens. Er läuft zu seinem Tankwagen zurück, rollt den Schlauch ab und will gerade das Schlauchende durch den offenen Fensterspalt des Sportwagens einführen . . .

Das wiederkehrende Klingeln seines Weckers reißt Hermann aus dem Schlaf. Hermann muss vergessen haben, ihn am Vorabend auszustellen. Er schaut auf das Ziffernblatt. Es ist viertel nach fünf in der Frühe. Der Raum um ihn herum ist bereits morgendlich hell.

Hermann streckt seine Hand nach dem Wecker aus und stellt ihn aus. Er dreht sich auf die andere Seite herum. Der Platz neben ihm dort im Bett ist leer und verwaist.

Hermann wickelt sich fest in seine Decke ein. Er schließt seine Augen und versucht noch einmal einzuschlafen . . .

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