Und warum überhaupt alles das noch einmal wiederholen und an dieser Stelle erzählen- die vergessenen Aufbrüche, all die kurzlebigen Überzeugungen und Ideen, Hoffnungen und Illusionen einer Generation, die nur eine ist von den vielen, die gekommen sind, und die noch kommen werden, eingeholt von der Wirklichkeit, den Erfordernissen des Alltags wie vorausgesehen, längst verschwunden im Leben, wie auch Du längst verschwunden bist.
Wozu Antworten finden auf vergangene Fragen, wozu Deutungen und Erklärungen, jetzt, wo es doch keine Rolle mehr spielt und es dafür zu spät ist?
Wozu Irrtümer, Fehler aufspüren, die längst niemandem mehr schaden und deren Aufdeckung und Begreifen die Entstehung neuer Täuschungen und Enttäuschungen nicht zu verhindern vermögen wird, wie auch Du Deine eigene Geschichte nicht zu steuern, zu ändern vermagst und noch immer, auch jetzt, nicht begreifst, Deine eigenen Fehler und Irrtümer darin stets aufs neue wiederholst?
Hast du selbst es nicht schon ganz am Anfang gesagt, von Beginn an gewusst?
Wozu möglich gewesenes ausloten oder Rückschlüsse ziehen, wo es niemand mehr nützt und dadurch weder das Zurückliegende ungeschehen gemacht noch der Verlauf des Kommenden beeinflusst werden und in andere Bahnen gelenkt werden kann?
Wozu nachträglich Lösungen suchen, wo es seinerzeit keine gab? Und wozu das Vergangene noch einmal durchlaufen? Für welche Zeit, welche Gegenwart, welches Später? Für wen?
Denk an Dich, deine eigene Geschichte voller Unschlüssigkeiten, nur zur Hälfte gegangener Wege und zu Ende gedachter Gedanken- deine eigene unbewiesene Vergangenheit, Jahre, Monate, Wochen, die Du nunmehr zu ordnen versuchst, wieder aufsuchst, so als gäbe es darin einen bislang verborgenen verspäteten Sinn, eine mögliche Wiederanknüpfung und Rückkehr.
Denk an das, was Du dir und den anderen darin schuldig geblieben und auch uns schuldig bist.
Warum erzählst Du gerade diese und nicht eine andere Geschichte, spannender und interessanter, glücklicher als deine eigene?